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Übersicht
„Systemstabilitätsprobleme” ist ein Ausdruck zur Beschreibung eines PCs, der während der Nutzung problematische Symptome aufweist. Häufige Symptome bei der Systemstabilität sind zufälliges Rebooten, Abstürze oder Einfrieren, TDR-, BSOD- und WHEA-Hardware-Fehlerereignisse. Diese Symptome haben häufig eine oder mehrere der folgenden Ursachen:
- Veraltetes und falsch konfiguriertes BIOS
- Instabiles Übertakten und Überhitzung
- Nicht unterstützte oder fehlerhafte Hardware
- Probleme durch ein beschädigtes, veraltetes Betriebssystem oder bekannte Probleme an diesem sowie Treiberprobleme
Das Isolieren von Problemen mit der Systemstabilität erfordert eine gründliche und systematische Fehlersuche. Stellen Sie zunächst sicher, dass der PC in einer Standardkonfiguration läuft und vollständig auf dem neuesten Stand ist. Dieser Artikel enthält Vorschläge und Informationen zur Fehlerbehebung für das Identifizieren und Beheben häufiger Problemursachen mit der Systemstabilität.
Standardkonfiguration
Es empfiehlt sich sicherzustellen, dass der PC auf dem neuesten Stand ist, die werkseitigen Standardeinstellungen verwendet werden und, wenn möglich, mit der ursprünglichen Hardwarekonfiguration gearbeitet wird. Dadurch wird sichergestellt, dass der PC die Herstellerspezifikation erfüllt, und das kann helfen, Stabilitätsprobleme zu lösen. Eine Standardkonfiguration kann erforderlich sein, damit der System- oder Komponentenanbieter technischen und Garantie-Support leisten kann.
Mit folgenden Schritten setzen Sie den PC zurück auf eine Standardkonfiguration:
- Stellen Sie sicher, dass das Mainboard die neueste erhältliche BIOS-Version des Herstellers verwendet. Wenn eine neuere Version verfügbar ist, finden Sie im Benutzerhandbuch des Mainboards Anweisungen zum Aktualisieren des BIOS. Vergewissern Sie sich, dass das BIOS des Mainboards die optimierten Werkseinstellungen verwendet. Hinweise zum Wiederherstellen der BIOS-Standardeinstellungen finden Sie im Benutzerhandbuch des Mainboards. Zusätzliche hilfreiche Informationen finden Sie im Video zur Aktualisierung des Mainboard-BIOS.
- Stellen Sie sicher, dass das Betriebssystem (BS) mit der verwendeten Hardware kompatibel und auf dem neuesten Stand ist und die neuesten BS-Build- sowie Sicherheits-Updates ausführt. Anweisungen finden Sie im Microsoft Artikel Windows Update: FAQ
- Vergewissern Sie sich, dass alle an den PC angeschlossenen Geräte die neuesten Firmware-, Treiber- und Softwarepakete verwenden. Informationen zur Aktualisierung des AMD Radeon™ Grafiktreibers finden Sie in diesem Artikel. Informationen zur Aktualisierung des AMD Ryzen™ Chipsatztreibers finden Sie in diesem Artikel.
- Deaktivieren Sie alle Anwendungen zur Überwachung von Systemleistung und Performance von Drittanbietern sowie Dienstprogramme zum Übertakten. Um potenzielle Softwarekonflikte auszuschließen, die durch Hardware-Überwachungssoftware oder RGB-Software verursacht werden könnten, deaktivieren Sie alle nicht von Microsoft stammenden Dienste und Startelemente, indem Sie mit dem Systemkonfigurationstool eine selektive Inbetriebnahme durchführen. Eine Anleitung finden Sie im Microsoft Forum-Artikel
- Trennen Sie alle nicht unbedingt erforderlichen Peripheriegeräte wie Videokameras, Headsets und Bluetooth-Geräte vom PC. Stellen Sie sicher, dass alle PC-Hardwarekomponenten mit den werkseitigen Standardeinstellungen ausgeführt werden.
- Entfernen Sie alles separat erworbene PC-Zubehör wie PCIe® Riser-Kabel oder ummantelte Strom-Verlängerungskabel. Weitere Informationen zur Kompatibilität von PCIe® Risern finden Sie in diesem Artikel. Tipps zur Problembehebung am Netzteil finden Sie in diesem Artikel.
- Entfernen Sie Staub und ordnen Sie lose Kabel, um die Luftzirkulation durch das System zu verbessern. Damit werden geeignete Betriebstemperaturen für die internen Hardwarekomponenten gewährleistet. Weitere Informationen erhalten Sie im Video unter Kühlungstipps für AMD Ryzen™ Prozessoren.
Wenn das Problem mit der Systemstabilität nach der Wiederherstellung des PCs auf eine Standardkonfiguration weiterhin besteht, liegt es möglicherweise am Prozessor. Überprüfen Sie, ob die CPU nach den Installationsanweisungen korrekt installiert wurde. Wenn möglich, setzen Sie die CPU und den Kühler neu ein bzw. führen Sie einen Tauschtest mit einer zweifelsfrei funktionierenden CPU durch, um die Stabilität zu überprüfen. Weitere Informationen erhalten Sie im Video unter Installation von AMD Ryzen™ Prozessoren.
Wenn das Problem weiterhin besteht, kann ein Garantieservice erforderlich sein. Wenn Sie einen Garantieservice anfordern, stellen Sie bitte sicher, dass Sie wie oben beschrieben Details zu Ihrer Standardkonfiguration angeben, damit wir Ihren Garantieanspruch schnell einschätzen können. Treten die Stabilitätsprobleme aber nicht mehr auf, wenn der PC mit einer Standardkonfiguration läuft, dann ist eine weitere Fehlerbehebung zum Isolieren der Ursache nötig. Vorschläge für die Problembehandlung finden Sie im nächsten Abschnitt.
Problembehandlung
Führen Sie den PC mit einer Standardkonfiguration aus, und folgen Sie den Vorschlägen unten zur Suche häufiger Ursachen bei Problemen mit der Systemstabilität.
Nicht unterstützte oder fehlerhafte Hardware
- Überprüfen Sie, ob RAM, Speicherlaufwerke und CPU den Anforderungen entsprechen und gemäß der Richtlinien für das Mainboard funktionieren. Auf der Website oder in der Dokumentation des Mainboard-Herstellers finden Sie die Liste qualifizierter Hersteller und die unterstützten Hardwarekonfigurationen.
- Vergewissern Sie sich, dass das/die Systemspeicher-Kit(s) richtig eingesetzt und in den empfohlenen DIMM-Steckplätzen installiert ist/sind. Weitere Empfehlungen finden Sie im Benutzerhandbuch des Mainboards. Falls Sie mehr als einen Speicherriegel (DIMM) haben, testen Sie jeden einzeln. Damit können Sie feststellen, ob ein Speicherriegel und/oder DIMM-Steckplatz fehlerhaft ist. Ziehen Sie eine Anwendung zu Rate, die den Systemspeicher auf Fehler scannt, z. B. MemTest86, ein Dienstprogramm eines Drittanbieters.
- Stellen Sie bei PCs mit einer diskreten GPU sicher, dass diese korrekt im Haupt-PCIe®-Steckplatz auf dem Mainboard sitzt und mithilfe unabhängiger Kabel direkt vom Netzteil mit der PSU verbunden ist. Weitere Informationen erhalten Sie im Video unter: Installation Ihrer AMD Radeon™ Grafikkarte.
Hinweis! Wenn Sie ein PCIe® Riser-Kabel verwenden, entfernen Sie es und setzen Sie die Grafikkarte direkt in den Haupt-PCIe®-Steckplatz des Mainboards ein. Weitere Informationen über PCI-e® Riser und Riser-Kabel finden Sie in diesem Artikel.
- Überprüfen Sie, ob das Netzteil den für das System empfohlenen Leistungsbedarf erfüllt und an eine bekannte funktionierende Stromquelle angeschlossen ist. Vergewissern Sie sich auch, dass die Leerlaufsteuerung des Netzteils im BIOS auf „typisch” eingestellt ist (diese Option sollte im Abschnitt "erweitert" des BIOS verfügbar sein). Weitere Informationen zur Problembehandlung der PSU finden Sie in diesem Artikel: Probleme mit dem Netzteil beheben.
Probleme durch ein beschädigtes, veraltetes Betriebssystem oder bekannte Probleme an diesem sowie Treiberprobleme
- Führen Sie eine saubere Installation des AMD Radeon™ Grafiktreibers durch. Verwenden Sie dazu während der Installation die Option für das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen. Eine Anleitung finden Sie in diesem Artikel.
- Überprüfen Sie die Versionshinweise für die installierte Grafiktreiberversion, um zu sehen, ob das spezielle Problem aufgeführt ist. Zu Versionshinweisen lesen Sie bitte diesen Artikel. Wenn es sich um ein bekanntes Problem mit einer vorübergehenden Abhilfe handelt, dann wenden Sie es an. Falls es noch keine Abhilfe gibt, ziehen Sie das Zurückkehren zu einer früheren Grafiktreiberversion in Erwägung, bei der das Problem möglicherweise nicht vorliegt.
- Überzeugen Sie sich, dass die installierten Anwendungen und Spiele auf die neueste Version oder den neuesten Patch aktualisiert sind. Informieren Sie sich beim Anbieter der Anwendung/des Spiels über verfügbare Updates und Informationen zu bekannten Problemen.
- Um potenzielle Softwarekonflikte auszuschließen, deaktivieren Sie alle nicht von Microsoft stammenden Dienste und Startelemente, indem Sie mit dem Systemkonfigurationstool eine selektive Inbetriebnahme durchführen. Eine Anleitung finden Sie in diesem Microsoft Artikel
- Rufen Sie den Systemdateiprüfer auf. Zur Anleitung siehe Microsoft Artikel:Reparieren fehlender oder beschädigter Systemdateien mit dem Systemdateiprüfer
- Stellen Sie Windows mit der Systemwiederherstellung auf einen früheren Arbeitszustand zurück. Eine Anleitung für verfügbaren Optionen zur Wiederherstellung sind in diesem Microsoft Artikel erhältlich: Wiederherstellungsoptionen in Windows.
- Stellen Sie sicher, dass die Definitionen Ihrer Antivirensoftware auf dem neuesten Stand sind, und führen Sie einen vollständigen Systemscan durch, um Schadsoftware aufzuspüren.
- Wenn weiterhin Stabilitätsprobleme auftreten, ist das Betriebssystem oder die Festplatte möglicherweise beschädigt. In diesem Fall wird die Installation des Betriebssystems auf einer anderen Festplatte empfohlen. Anweisungen finden Sie im Microsoft Artikel Windows zurücksetzen oder neu installieren
Hinweis! Erstellen Sie eine Sicherungskopie wichtiger Dateien, ehe Sie eine saubere Installation des Windows Betriebssystems versuchen.