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Übersicht

Das Beseitigen von Problemen mit der System-Performance und -temperatur erfordert eine gründliche und systematische Fehlersuche. Die bewährte Verfahrensweise ist, zunächst sicherzustellen, dass das System vollständig auf dem neuesten Stand ist und in einer Standardkonfiguration ausgeführt wird. Damit lässt sich leichter feststellen, ob die Systemkomponenten gemäß ihren Konstruktionsspezifikationen funktionieren. Spezifikationen für AMD Prozessoren finden Sie im Produktressourcen-Center.

Die folgenden Abschnitte enthalten Informationsressourcen und Vorschläge zur Fehlerbehebung, mit denen sich feststellen lässt, ob der Prozessor fehlerhaft ist. Navigieren Sie zu den entsprechenden Abschnitten, um Vorschläge zur Lösung Ihres Problems zu erhalten. Falls das Problem nach Befolgung unserer Vorschläge weiterhin besteht, ist möglicherweise ein Garantieservice für Ihren AMD Prozessor erforderlich. Wenn Sie einen Garantieservice anfordern, stellen Sie bitte sicher, dass Sie die Details zu Ihrer Standardkonfiguration und den Ergebnissen der Fehlerbehebung angeben, damit wir Ihren Garantieanspruch schnell einschätzen können.


CPU-Performance

Wichtige Aspekte der CPU-Performance sind Grundtakt und maximale Boost-Taktrate. Der Grundtakt kann als die durchgehende Geschwindigkeit auf allen Kernen in einem laufenden Prozessor mit ausreichender Kühlung definiert werden. Die maximale Boost-Taktrate dagegen ​ist die höchste Taktrate, die von einem einzelnen Prozessorkern erreicht werden kann, der eine stoßweise Einzelprozess-Workload verarbeitet1. Andere Faktoren wie die Systemleistung, die Betriebstemperatur und benutzerdefinierte Benutzereinstellungen können sich ebenfalls auf die Taktraten des Prozessors auswirken.

Ein weiterer Aspekt der CPU-Performance sind die Multitasking-Fähigkeiten. Sie basieren auf der Anzahl der im Prozessor verfügbaren Kerne und Threads, sind aber auch von der Software bzw. der Workload durch die Anwendung abhängig. Einige ältere Game-Engines und Software sind nicht für Multi-Core-CPUs optimiert und werden nur mit einem einzigen Kern/Thread ausgeführt. Benchmark-Software und Video-/3D-Rendering-Anwendungen verwenden jedoch in der Regel alle verfügbaren Prozessorkerne und Threads, um Aufgaben zu erledigen.

Achten Sie beim Messen der Prozessor-Performance darauf, dass das System vollständig auf dem neuesten Stand ist und in einer Standardkonfiguratioausgeführt wird. Deaktivieren Sie alle nicht unbedingt erforderlichen Anwendungen im Hintergrund, die Prozessorkerne belegen und die Gesamtergebnisse der Performance beeinträchtigen könnten. In Windows® kann dies durch die Aktivierung des selektiven Starts mit dem Systemkonfigurations-Tool erfolgen.  Weitere Informationen und Tipps dazu, wie Sie die maximale Boost-Taktrate erreichen, finden Sie in AMD Ryzen™ Technologie: Precision Boost 2 Performance-Verbesserungen.


CPU-Temperatur

Die Betriebstemperatur einer CPU hängt von einer Reihe von Faktoren wie CPU-Kühler, Luftzirkulation im System, Umgebungstemperatur, benutzerdefinierte Einstellungen und Auslastung ab. Dabei ist zu beachten, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Temperatur, Stromversorgung und Performance besteht. Wenn der Prozessor seine angegebene maximale Betriebstemperatur (Tjmax) erreicht, ist auch seine Stromversorgung und Performance an ihrem Limit.

Achten Sie bei der Untersuchung von Problemen mit der CPU-Temperatur darauf, dass das System vollständig auf dem neuesten Stand ist und in einer Standardkonfiguratio ausgeführt wird. Überprüfen Sie außerdem, ob die verwendete CPU-Kühllösung (Kühlkörper, Wärmeleitpaste) eine TDP-Bewertung (temperaturoptimierte Stromversorgung) hat, die der Standard-TDP-Spezifikation des Prozessors entspricht, ordnungsgemäß auf der CPU montiert ist und funktioniert. Dadurch wird sichergestellt, dass der Prozessor mit optimaler Effizienz und bester Performance läuft. Spezifikationen für Ihren AMD Prozessor finden Sie im Produktressourcen-Center.

Wenn die CPU-Temperatur während des anscheinenden Leerlaufs des Systems höher als erwartet ist, könnte eine Hintergrundanwendung (wie RGB und andere Tools) das Problem sein, da sie ständig die CPU abfragt. Deaktivieren Sie alle nicht unbedingt erforderlichen Anwendungen, die im Hintergrund laufen, und prüfen Sie, ob dadurch die CPU-Temperatur sinkt. In Windows® kann dies durch die Aktivierung des selektiven Starts mit dem Systemkonfigurations-Tool erfolgen.

Weitere nützliche Ressourcen zur Lösung von CPU-Temperaturproblemen sind:


Performance der integrierten Grafikeinheit (iGPU)

Viele moderne Desktop-Prozessoren sind mit einem integrierten Grafikprozessor (iGPU) ausgestattet, der einen Teil des verfügbaren Systemspeichers (RAM) für Videografik nutzt, auch als UMA Frame Buffer-Größe bekannt. Die UMA Frame Buffer-Größe ist im BIOS in der Regel standardmäßig auf „Auto“ eingestellt und muss nicht angepasst werden. Es kann in einigen Situationen jedoch hilfreich sein, die UMA Frame Buffer-Größe zu erhöhen, da sich damit möglicherweise die Grafik-Performance verbessern oder Korruptionsprobleme wie fehlende oder minderwertige Texturen in Spielen beheben lassen. Weitere Informationen zur Konfiguration des UMA Frame Buffer finden Sie in diesem Artikel.

Damit das Display des Systems ausschließlich die integrierte Grafikeinheit verwendet, schließen Sie das Videokabel an den entsprechenden Anschluss auf der Rückseite des Mainboards an. Auf Systemen, die sowohl mit integrierten als auch mit diskreten Grafikprozessoren konfiguriert sind, müssen Sie das Videokabel an den separaten Grafikadapter bzw. die Grafikkarte anschließen, um eine optimale Grafik-Performance zu erzielen. Hinweis: Es wird empfohlen, das mit dem Monitor gelieferte Videokabel zu verwenden.


Geschwindigkeit und Kapazität des Systemspeichers (RAM)

Wenn Sie Probleme mit dem Systemspeicher wie die erreichbare Geschwindigkeit und die Kapazität untersuchen, überprüfen Sie zunächst, ob der RAM auf der Qualified Vendor List (QVL) für das Mainboard aufgeführt und für die Nenn-Performance des RAM und die spezifischen Funktionen (Geschwindigkeit, Timing, Spannung, ECC) validiert ist. Stellen Sie außerdem sicher, dass die verwendeten Speicherriegel (DIMMs) Teil desselben Kits sind und zusammen verpackt und verkauft wurden.

Wenn das System den installierten QVL-RAM immer noch nicht richtig verwenden kann, versuchen Sie, das Mainboard-BIOS auf die neueste verfügbare Version zu aktualisieren und die optimierten Standardeinstellungen im BIOS wiederherzustellen, um Kompatibilitätsprobleme zu beheben. Prüfen Sie schließlich, ob der bzw. die Speicherriegel korrekt sitzen und im empfohlenen DIMM-Steckplatz auf dem Mainboard installiert sind und ausschließlich das im BIOS verfügbare unterstützte Speicherprofil verwenden. Eine Anleitung dazu finden Sie im Benutzerhandbuch des Mainboards.

Endnoten:

1. „Max. Boost” bezeichnet bei AMD Ryzen Prozessoren die höchste Taktrate, die von einem Prozessorkern erreicht werden kann, der Einzelprozesse stoßweise verarbeitet.Max. Boost wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, u. a. Wärmeleitpaste, Systemkühlung, Mainboard-Konzept und BIOS, neueste AMD Chipset-Treiber und neueste Betriebssystem-Updates.​GD-150.